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Hunger – Die wichtigsten Fragen!

Was ist Hunger überhaupt?
Liegt die Energiezufuhr für längere Zeit unter dem Bedarf eines gesunden Menschen, dann hungert er – so lautet die Definition der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Ein weiterer Indikator: eine einseitige Ernährung, die keine ausreichende Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffzufuhr ermöglicht.

Was passiert, wenn man hungert?

Der Stoffwechsel ändert sich. Er begrenzt den Energiebedarf und baut Reserven wie Fett und Muskeln ab. Der Körper magert ab, wird untergewichtig. Hunger und Mangelernährung machen Menschen anfällig für Infektionskrankheiten, behindern ihre geistige und körperliche Entwicklung, schwächen die Arbeitskraft und können zum Tod führen. Weltweit sterben mehr Menschen an Folgen von Hunger und Mangelernährung als an HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen.  

Was ist der Unterschied zwischen Mangel- und Unterernährung?  
Bekommt ein Mensch über längere Zeit zu wenig Essen, spricht man von Unterernährung. Mangelernährung ist auf den ersten Blick nicht sichtbar und wird daher auch versteckter Hunger genannt. Selbst wenn ein Mensch genug zu essen hat, kann er mangelernährt sein: in seiner Nahrung fehlen wichtige Vitamine und Nährstoffe.

Welternährungskarte

Warum sind Kinder besonders gefährdet?
Weltweit sind 162 Millionen Kinder unter fünf Jahren wegen Mangel- oder Unterernähung zu klein für ihr Alter. Eine unzureichende und unausgewogene Ernährung gefährdet die körperliche und geistige Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. Vor allem die ersten tausend Tage von der Befruchtung der Eizelle bis zum zweiten Geburtstag sind für die Entwicklung eines Menschen entscheidend. Kinder, die bereits im Mutterleib zu wenig Nährstoffe bekommen, können lebenslange Schäden davontragen. Unter- oder mangelernährte Kinder sind zudem viel anfälliger für Krankheiten und diese verlaufen dann meist viel heftiger. Jeder dritte Todesfall bei Kindern unter fünf Jahren ist auf Mangel- oder Unterernährung zurückzuführen.  

Wo auf der Welt hungern die meisten Menschen?
Von den 795 Millionen Menschen, die weltweit hungern müssen, leben 98 Prozent in Entwicklungs- und Schwellenländern. Vor allem in Westasien und einigen Ländern Afrikas ist der Hunger verbreitet. Dem Bericht zur Lage der Welternährung 2015 von FAO, IFAD und WFP zufolge ist die Situation in Burundi und Eritrea besonders gravierdend, auch im Jemen und im Irak ist die Lage sehr ernst.

Wer oder was verursacht Hunger?
Hunger hat viele Ursachen und geht meist mit Armut einher. Wer kein oder ein zu geringes Einkommen hat, kann sich kein ausgewogenes Essen leisten. Zu wenig Bildung verschärft die Situation: es fehlt an Wissen darüber, wie Lebensmittel produziert, wie sie am besten zubereitet und aufbewahrt werden können. Hunger hat jedoch vor allem strukturelle Gründe, denn rechnerisch gibt es weltweit genügend Nahrungsmittel, um alle Menschen ausreichend und ausgewogen zu ernähren. Eine ungerechte Verteilung der Ressourcen, mangelnder Zugang zu Bildung, Ackerland, Produktionsmitteln und Märkten, aber auch Krieg und Vertreibung, Klimawandel, Naturkatastrophen und Epidemien, sind Ursachen für Mangel- und Unterernährung.    

Wie kann man gegen Mangel- und Unterernährung vorgehen?
Externe Hilfe kann Abhängigkeiten verstärken, deshalb ist „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Form von Stärkung der lokalen Ressourcen und Kompetenzen sowie Partnerschaft auf Augenhöhe und die Achtung der Menschenrechte so wichtig. Ernährungswissen, lokale Ansätze und regelmäßige Einkommensmöglichkeiten beugen neuen Hungerkrisen und Mangelernährung vor. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ leistet mithilfe der Sternsinger und Spender diese Hilfen zur Selbsthilfe und unterstützt damit die zunehmende Unabhängigkeit der Projektpartner.