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Hilfe für arbeitende Kinder in Haiti
Bei Sonnenaufgang früh aufstehen, den Fußboden fegen und wischen, Wasser vom Brunnen holen, Kohle und Holz heranschleppen, kochen, spülen und Babys hüten – das war bis vor kurzem der Alltag der elfjährigen Estelle. Sie gehört zu den rund 250.000 Kindern in Haiti, die aus purer Not von ihren Eltern abgegeben wurden und als sogenannte Restavèk unter oft unwürdigen Bedingungen in fremden Familien leben.

Foto: Martin Steffen / Kindermissionswerk
Rund 250.000 Kinder leben in Haiti als Haushaltshilfen in einer Familie, die nicht ihre eigene ist. Sie werden Restavèk genannt – aus dem französischen „rester avec“, „bei jemandem bleiben“. Die elfjährige Estelle ist eine von ihnen: Nach dem Tod ihres Vaters konnte sich die Mutter nicht mehr ausreichend um sie kümmern. Also schickte sie Estelle zu einer Familie in die Stadt Carrefour im Südwesten von Haiti. Sie hoffte, dass ihre Tochter dort in die Schule gehen dürfe. Doch stattdessen erwartete Estelle harte Arbeit. So wie ihr ergeht es auch vielen anderen Kindern. Sie wurde zwar nicht misshandelt wie andere Restavèks. Doch auch sie litt körperlich und seelisch unter den harten Lebens- und Arbeitsbedingungen.
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So helfen die Sternsinger
Estelle hatte Glück: Unsere Projektpartnerin Jeannina Dupoux von der Kinderrechtsorganisation Emmaüs wurde auf sie aufmerksam und setzte sich mit ihrer engagierten und herzlichen Art dafür ein, dass Estelle viel weniger arbeiten muss und nun in die Schule gehen darf.
Jeannina sorgt dafür, dass Kinder wie Estelle in ihren Aufnahmefamilien gut behandelt werden und die Schule besuchen können. Mit Hausbesuchen, Elternkursen und Veranstaltungen klärt sie ihre Landsleute über die Rechte und Bedürfnisse von Kindern auf. Und tatsächlich: In Haiti beginnt ein Umdenken.
Türen öffnen sich, Familien bitten um Hilfe beim Neuanfang. Immer mehr Mädchen und Jungen kommen ins Lernzentrum der Stiftung, um in den Schulvorbereitungskursen all das nachzuholen, was ihnen bisher vorenthalten wurde: Sie lernen Lesen, Schreiben und Rechnen und finden Freundinnen und Freunde. Hier bekommen sie auch eine warme Mahlzeit und werden medizinisch versorgt.
Durch den Einsatz von Jeannina und ihrem Team hat sich Estelles Leben von Grund auf verändert: „Ich fühle mich jetzt wohl in meiner neuen Familie“, sagt sie. „Wenn ich von der Schule nach Hause komme, mache ich Hausaufgaben. Danach habe ich Zeit zum Spielen. Am meisten Spaß macht mir das Hüpfekästchen-Spiel.“

„Wir können die Kinderarbeit nicht kurzfristig abschaffen. Dafür ist das System der Restavèk zu tief in der Tradition verwurzelt. Aber wir können den Mädchen und Jungen zur Seite stehen und für ihre Rechte kämpfen!“
Jeannina Dupoux,
Leiterin der Stiftung Emmaüs in Carrefour
Bildung für ein selbstbestimmtes Leben
Mit der Unterstützung des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘ übernimmt Emmaüs die Kosten für Schulgeld und Arztbesuche und gibt einen Zuschuss für Lebensmittel. Einige Familien erhalten Mikrokredite, die ihnen helfen, sich mit kleinen Unternehmen selbständig zu machen.
Jeden Mittag beginnt im Lernzentrum der Emmaüs-Stiftung für Estelle und rund 50 weitere Kinder zwischen sechs und 17 Jahren ein „neues Leben“. Hier stehen ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Es wird gelernt, gelacht und gespielt – endlich darf Estelle ganz Kind sein. Geduldig gehen die Pädagogen und Sozialarbeiter auf die individuellen Wissenslücken und Lernschwierigkeiten ein. So soll jedem Kind der Sprung auf eine reguläre Schule gelingen. Künstlerische Aktivitäten wie Theaterspiel und Tanz stärken das Selbstvertrauen und ermöglichen den Kindern, ihre Gefühle auszudrücken und ihre Erfahrungen zu verarbeiten.
Der mutige Einsatz der Stiftung Emmaüs in Haiti muss weitergehen! Dafür und für viele weitere Sternsinger-Projekte weltweit bitten wir herzlich um Ihre Spende.

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