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Ghana

Hilfsprojekt gegen Kinderarbeit

Bei 40 Grad sengender Hitze arbeitet Alice nach der Schule in der Goldmine, in Staub und Hitze. Die Goldfunde übergibt sie an den „Minenchef“, der das Gold für sie eintauscht. Das größte Goldstück, das Alice bislang fand, hatte einen Wert von 20 Ghana Cedis. Mit dem Geld finanziert sie ihre Schulgebühren.

Ausbeuterische Kinderarbeit in Ghana

Wie Alice arbeiten viele Kinder in Ghana oft unter schlimmsten Bedingungen. Die meisten sind zwischen zehn und 18 Jahren alt, manche aber auch deutlich jünger. Einige werden mit falschen Versprechungen gelockt und dann verschleppt, um in Minen zu schuften, Steine zu klopfen und nach Gold zu schürfen. Andere Kinder müssen auf Kokosnuss-Plantagen arbeiten. Mädchen und junge Frauen werden als Prostituierte missbraucht, junge Männer zu schwerer Arbeit in großen landwirtschaftlichen Betrieben gezwungen.

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Mit 65 Euro im Monat kann ein Kind im Zentrum umfassend betreut werden.

Ein Zentrum für Kinder aus der Zwangsarbeit

Der häufigste Grund für Kinderarbeit ist Hunger. „Die Kinder wachsen mit ein bis zwei kleinen Mahlzeiten pro Tag auf. Und dann bietet ihnen jemand an: ,Wenn du diese Steine für mich klopfst, gebe ich dir etwas zu essen.‘ Extreme Kinderarmut und Erwachsene, die das ausnutzen, sind der Ursprung des Problems“, sagt Fred Amenga, der seit 20 Jahren ein Programm gegen Kinderhandel und Kinderarbeit in der Diözese Navrongo-Bolgatanga im Norden Ghanas leitet.

Das „Centre for Child Development“ (übersetzt: Zentrum für kindliche Entwicklung) ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Kinder in der Region geworden. Seit 1994 befreien die Mitarbeitenden Mädchen und Jungen aus der Zwangsarbeit und begleiten sie in eine bessere Zukunft.

Kinder in Zwangsarbeit identifizieren und befreien

„Wir gehen als Streetworker auf die Straße, und wir arbeiten mit der Polizei und dem Sozialamt zusammen. So können wir die Kinder identifizieren und befreien“, sagt Fred Amenga. Im Zentrum werden die oft traumatisierten Mädchen und Jungen psychologisch betreut. Dort wohnen sie auch, bis sie wieder in ihre Familien integriert werden können. Dabei wird die gesamte Familie einbezogen: „Wir arbeiten gemeinsam an den Problemen, die das Kind in die Zwangsarbeit getrieben haben.“ Zum Beispiel unterstützt die Diözese die Familien dabei, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und greift ihnen bei den Lebenshaltungs- und Bildungskosten für ihre Kinder unter die Arme.

Die Diözese Navrongo-Bolgatanga und die Mitarbeitenden des „Centre for Child Development“ leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit und Kinderhandel. Dafür brauchen sie Ihre Unterstützung.

Kinder werden in ihre Familien reintegriert

Ein langfristiges Ziel der Arbeit des Zentrums ist die Reintegration der Kinder in ihre Familien – ein Prozess, der oft mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Aktuell sind etwa 55 Kinder Teil dieses Programms. Die Diözese unterstützt die Familien dabei, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, und greift ihnen bei der Finanzierung der Lebenshaltungs- und Bildungskosten ihrer Kinder unter die Arme. Für eine erfolgreiche Reintegration der Kinder ist die schulische Ausbildung entscheidend: So finden sie nicht nur in einen geregelten Alltag zurück, sondern erlangen wieder ein Stück Normalität und die Chance, durch Bildung in eine bessere Zukunft zu blicken. Ist eine Reintegration in die Familien ausgeschlossen, bleiben die Kinder im Zentrum, bis sie 16 Jahre alt sind.

Interview

"Der Hunger treibt die Kinder in die Zwangsarbeit"

Fred Amenga setzt sich seit knapp 20 Jahren gegen Kinderhandel und Kinderarbeit in Ghana ein. Gemeinsam mit elf Mitarbeitern kümmert er sich in seinem Projekt um Kinder aus Zwangsarbeit und versucht sie in ihre Ursprungsfamilie zu reintegrieren. Über 200 Kinder konnte er bereits in ein neues Leben begleiten.

Mehr : "Der Hunger treibt die Kinder in die Zwangsarbeit"

Mitarbeiter kümmern sich auch nach Reintegration um Familien

Im Rahmen der präventiven Maßnahmen werden gefährdete Kinder in ihren Familien weiterhin betreut: Durch regelmäßige Hausbesuche kümmern sich die Mitarbeiter auch nach einer Rückführung um die Kinder und Familien. Zudem engagiert sich die Diözese durch sensibilisierende Radiosendungen und die Zusammenarbeit mit lokalen Medien für eine Eindämmung des Kinderhandels. Die Diözese leistet damit eine sehr wichtige Aufgabe im Kampf gegen den Kinderhandel in Westafrika und wird in ihrer Arbeit seit 2011 vom Kindermissionswerk unterstützt.

Jetzt spenden!

Mit 65 Euro im Monat kann ein Kind im Zentrum umfassend betreut werden (Unterbringung, Essen, psychologische Betreuung, Schulbildung).

Unser Spendenkonto
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