Sternsinger unterstützen Arbeit für HIV-infizierte Schwangere
Klaus-Hemmerle-Preis für Ärztin aus Mosambik

Foto: Susanne Dietmann
Die Ärztin Dr. Noorjehan Abdul Majid aus Mosambik wird mit dem Klaus-Hemmerle-Preis 2016 ausgezeichnet. „Es tut gut, wahrgenommen zu werden“, sagte die Preisträgerin im Vorfeld der Preisverleihung im Aachener Dom beim Besuch im Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘. „Für mich ist es nicht nur ein Preis für meine persönliche Arbeit, sondern für ganz viele Menschen: für meine Mitarbeiter, die Leute im Hintergrund, die Patienten, die Spender – für alle, die diesen Traum wahr werden lassen und sich dafür einsetzen, dass sich das Leben der Menschen in Mosambik verbessert.“
Gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffener Frauen
Seit 2001 setzt sich Dr. Majid in mehreren Zentren in und außerhalb der Hauptstadt Maputo für HIV-positive und von Aids betroffene Menschen ein, insbesondere für schwangere Frauen. Sie werden medizinisch betreut, erhalten antiretrovirale Medizin und eine ausgewogene Ernährung. Ein weiteres wichtiges Ziel der Arbeit ist es, die Ansteckung von Kindern HIV-positiver Frauen bei der Geburt zu verhindern. „Frau Dr. Majid arbeitet in überkonfessioneller und interreligiöser Weise mit den Betroffenen und deren Familien zusammen“, heißt es in der Begründung der Fokolar-Bewegung, die den Klaus-Hemmerle-Preis verleiht. „Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit setzt sie sich für die Rechte von HIV-positiven Menschen ein, vor allem von Frauen, die noch immer von Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffen sind.“

Das Programm DREAM (Drug Resource Enhancement against AIDS and Malnutrition), nach dem Dr. Majid und ihr Team arbeiten, wurde vom langjährigen Partner des Kindermissionswerks, der Gemeinschaft Sant´Egidio, entwickelt und wird mittlerweile in vielen Ländern des Südens umgesetzt. „Es ist eine große Freude, dass der Klaus-Hemmerle-Preis nach Mosambik geht. Wir unterstützen das DREAM-Projekt seit vielen Jahren und merken, wie viel Potenzial noch in dieser Arbeit steckt“, sagte Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks. „Zum ersten Mal bekommt eine Muslimin den Preis. Der Dialog der Religionen charakterisiert auch die Arbeit von Sant´Egidio.“
Auszeichnung für „Brückenbauer“
Im Gedenken an die Person und an das geistige Vermächtnis des früheren Bischofs von Aachen, Klaus Hemmerle (1929 - 1994), ehrt die Fokolar-Bewegung Persönlichkeiten, die als „Brückenbauer“ den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Weltanschauungen fördern. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist undotiert. Zuletzt war im Jahr 2014 die Lepraärztin Dr. Ruth Pfau, langjährige Projektpartnerin des Kindermissionswerks, mit dem Preis für ihre Arbeit mit Lepra-Betroffenen in Pakistan ausgezeichnet worden.