In Firozabad, Indiens „Glass City“, arbeitet ein großer Teil der Bevölkerung in der Glasindustrie. Viele Familien in den Armenvierteln der Stadt verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Armreifen aus Glas. Bei indischen Mädchen und Frauen sind sie als Schmuck sehr beliebt. Mehr als 200.000 Kinder schmelzen von früh morgens bis spät abends Rohlinge zusammen oder verzieren fertige Reifen mit Steinchen und Glitter. Dabei atmen sie ständig giftige Dämpfe ein.
In Firozabad, Indiens „Glass City“, arbeitet ein großer Teil der Bevölkerung in der Glasindustrie. Viele Familien in den Armenvierteln der Stadt verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Armreifen aus Glas.
Die achtjährige Neetu kann sich nicht vorstellen, dass anderswo Kinder nicht arbeiten müssen, dass sie zur Schule gehen, sich mit Freunden treffen und spielen können. „Zum Spielen habe ich keine Zeit“, sagt sie. „Außerdem bin ich dafür viel zu müde.“
In einem dunklen Raum sitzt Neetu (8) im Schneidersitz vor einer Flamme, die Beine werden an den Knien von zwei Ziegelsteinen gestützt. Neben ihr arbeiten ihre Mutter Dhan Devi und ihre Brüder Raj Kishore und Bholay.
Salmas Glück: Neben der Arbeit kann sie zur Schule gehen
Salma ist zwölf Jahre alt. Gemeinsam mit ihrer Familie wohnt sie in dem kleinen Dorf Milik in Nordindien. Wie viele andere Jungen und Mädchen in Milik arbeitet auch Salma als Teppichknüpferin. Doch sie hat Glück: Partner des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger‘ haben eine Dorfschule gegründet und Salmas Eltern überzeugt, wie wichtig Bildung für ihre Tochter ist.
Unterricht im Freien: Zwischen Knüpfrahmen, Tieren und Kuhdung-Lagern findet von montags bis samstags der Unterricht statt. Gelernt wird im Schneidersitz auf dem Boden.
Für die Frauen im Dorf wurden zwei Selbsthilfegruppen gegründet, die von 30 Müttern besucht werden. Salmas Mutter Mariam leitet eine der beiden Gruppen.
Salma am Teppichknüpfrahmen: Indien ist der weltgrößte Exporteur von handgewebten Teppichen. Allein im sogenannten Teppichgürtel im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh arbeiten rund 200.000 Kinder als Teppichknüpfer.
Salmas Alltag gleicht dem von rund 200.000 Mädchen und Jungen im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, die täglich als Teppichknüpfer arbeiten. Doch Salma hat Glück, denn neben der Arbeit kann sie auch zur Schule gehen und hat sogar noch etwas Zeit zum Spielen.
Monatlich zahlt jedes Mitglied der Frauengruppe 100 Rupien, etwa 1,40 Euro, auf ein Gemeinschaftskonto ein. Gemeinsam entscheiden sie, welche der Frauen von dem Konto unterstützt werden soll, etwa um sich eine Ziege zu kaufen.
Uttar Pradesh liegt im Nordosten Indiens und ist mit fast 200 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundesstaat des südasiatischen Landes. Viele Menschen leben in großer Armut. Oft müssen Kinder täglich von klein auf arbeiten, um zum Familienunterhalt beizutragen. Während die Zahl arbeitender Kinder landesweit abnimmt, steigt sie in Uttar Pradesh weiterhin an.
Sangam sieht die Welt durch einen dichten Vorhang aus Fäden – zehn Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Zusammen mit ihrer besten Freundin Raki und anderen Mädchen sitzt die Zehnjährige hinter einem Knüpfstuhl.