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Unser Projekt zur Aktion Dreikönigssingen 2026

Dreikönigssingen: Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Bangladesch

Im Distrikt Jessore im Südwesten Bangladeschs arbeiten rund 35.000 Kinder in ausbeuterischen Verhältnissen  – 16.000 Mädchen und Jungen gar unter besonders risikoreichen Bedingungen, etwa in Werkstätten, Ziegelfabriken oder privaten Haushalten. Sie verrichten harte körperliche Arbeiten, kommen mit schädigenden Substanzen in Kontakt oder arbeiten ungeschützt an Maschinen.

Das muss ein Ende haben. Deshalb rufen wir mit unserer Aktion Dreikönigssingen 2026 Kinder und Erwachsene in Deutschland auf, sich gemeinsam mit uns gegen Kinderarbeit in Bangladesch stark zu machen.

Ausbeuterische Kinderarbeit stoppen

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Unsere Aktion Dreikönigssingen für Kinder wie Nour

Stark und zerbrechlich zugleich – diesen Eindruck vermittelt Nour immer wieder. Ihr Start ins Leben war nicht einfach. Das Leid begann schon lange vor ihrer Geburt. Nours Mutter Rhia war selbst noch ein Kind, als ihre Mutter starb. Rhias Vater musste seine vier Töchter allein aufziehen. Doch als Tagelöhner und Arbeiter in der Kissenproduktion verdiente er zu wenig. Rhia war erst 13 Jahre, als der Vater sie mit einem ihr unbekannten Mann verheiratete. Die Ehe sollte ihre Versorgung gewährleisten. Doch statt Sicherheit folgten für Rhia Jahre schlimmer Misshandlungen durch den Ehemann. Auch nach der Geburt ihrer Tochter blieb er gewalttätig. „Ich hatte Angst um Nour. Auch um sie zu schützen, musste ich mich von meinem Mann trennen.“

Die sechsjährige Nour musste statt zur Schule in die Fabrik

Nach der Trennung konnte Rhia zunächst nicht arbeiten gehen, zu schwer waren die von ihm zugefügten Verletzungen. Sie hatte kein Einkommen, und Nours Vater zahlte keinen Unterhalt. Nach Monaten in extremer Armut sah die junge Mutter keinen anderen Ausweg mehr, als die sechsjährige Nour von der Schule zu nehmen und auch sie arbeiten zu lassen. „Ich fand es schrecklich, aber wir hatten einfach nicht genügend Geld für das Nötigste“, so Rhia. Ihre Tochter begann, tagsüber in einer Snackfabrik zu arbeiten. Sie musste putzen, ausgebrannte Kohle zusammenkehren und Päckchen für den Versand packen.

Aktion Dreikönigssingen 2026: Unterstützung für ARKTF

So wie Nour ergeht es sehr vielen Kindern in Bangladesch. 12,5 Prozent der Menschen leben unterhalb der nationalen Armutsgrenze – das heißt, sie müssen mit weniger als 2,40 Euro pro Tag auskommen. Um ihre Familien zu versorgen, muss ein Großteil der Kinder die Grundschule vorzeitig abbrechen und arbeiten gehen.

Doch zum Glück gibt es das Team von ARKTF (Abdur Rashid Khan Thakur Foundation). Die Stiftung setzt sich im Raum Jessore gegen ausbeuterische Kinderarbeit und für Kinderrechte sowie Kinderschutz ein. Sogenannte Eingreif-Teams identifizieren Minderjährige, die unter besonders menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und befreien sie aus der Ausbeutung. Das Problem bleibt dennoch meistens bestehen: Oft können die Familien nicht ganz auf das Einkommen ihrer Kinder verzichten.

ARKTF hat ein umfassendes Programm gegen ausbeuterische Kinderarbeit entwickelt, das vier Hauptstrategien umfasst:

  • Kinderarbeiter, Eltern, Arbeitgeber, lokale Behörden und Regierungsmitarbeiter für die Rechte der Kinder sensibilisieren
  • die Arbeitsbedingungen der Kinder verbessern
  • einen Zugang zu Bildung, Gesundheitsdiensten, sauberem Wasser, staatlichen Hilfen und Dienstleistungen verschaffen
  • Kinder aus ausbeuterischen und gesundheitsschädigenden Arbeitsverhältnissen befreien und Bildung, Ausbildung oder Beschäftigung unter fairen Bedingungen bieten

Im Gespräch mit Kindern, Arbeitgebern, Eltern und Behörden sorgt die Partnerorganisation der Sternsinger dafür, dass die Arbeitsplätze sicherer gemacht werden, die Kinder weniger Stunden am Tag arbeiten müssen und zur Schule gehen können. Die Stiftung hat sieben Zentren eingerichtet, in denen betroffene Mädchen und Jungen Zuflucht finden. Dort werden sie psychologisch betreut, können am Unterricht teilnehmen und unbeschwert spielen.

Gegen ausbeuterische Kinderarbeit

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Raus aus der ausbeuterischen Kinderarbeit

ARKTF konnte auch Nour helfen: Bei einem seiner Rundgänge wurde ein Team auf die Fabrik, in der Nour arbeitete, aufmerksam und stattete ihr einen Besuch ab. „Die damals Elfjährige fiel mir sofort ins Auge. Ich habe gleich gesehen, dass sie viel zu jung zum Arbeiten ist und dass das Arbeitsumfeld ihr schadet“, erinnert sich Sozialarbeiterin und Koordinatorin Shelpi Khatun. Wie in den meisten Ländern der Welt ist Kinderarbeit in Bangladesch verboten. Das ARKTF-Team stellte den Fabrikbesitzer zur Rede und klärte ihn über die geltenden Gesetze auf. Es setzte sich mit Nours Mutter in Verbindung und erfuhr von ihrer schwierigen Situation.

Schule statt Fabrik - Sternsingen gegen Kinderarbeit

Die Sternsinger-Partnerorganisation handelte schnell: Sie befreite Nour aus dem Arbeitsverhältnis und meldete sie in einer Schule an. Um sie nach der mehrjährigen Pause auf den Unterricht vorzubereiten, bekam Nour im ARKTF-Zentrum wochenlang Nachhilfe. Auch Mutter Rhia erhielt Unterstützung. Die Sternsinger-Partner berieten sie und gaben ihr ein kleines Startkapital, mit dem sie sich selbständig machen konnte. Heute stellt Rhia zu Hause Tüten aus recyceltem Papier her und näht Kinderkleidung und Kissenbezüge, die sie in der Nachbarschaft verkauft. Der Erlös deckt die Kosten für Lebensmittel und Medikamente. Dank der Vermittlung des Sternsinger-Partners übernimmt Nours neue Schule einen Teil der Kosten für die Unterrichtsmaterialien. „Ich war so unglaublich glücklich, dass ich mit der Arbeit aufhören konnte und wieder in die Schule gehen kann“, sagt Nour, und lächelt.

Nours größter Traum: Anwältin werden

Ihr größtes Ziel: Anwältin werden. „Nour ist stark und talentiert“, weiß Shelpi Khatun, die das Mädchen noch immer regelmäßig besucht. „Ich kann mir vorstellen, dass sie ihren Traum verwirklicht.“ Mit Hilfe der Sternsinger sorgen sie und ihr Team zunächst jeden Tag dafür, dass Nour endlich wieder das machen kann, was für jedes Kind selbstverständlich sein sollte: geschützt aufwachsen, lernen, spielen, lachen und träumen.

Gegen ausbeuterische Kinderarbeit

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