Gesundheit von Kindern massiv bedroht
„Das Wegbrechen internationaler Mittel in der Gesundheitsförderung trifft im Besonderen die Kinder. HIV und AIDS stellen nach wie vor eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit von Kindern weltweit dar“, sagt Dr. Bärbel Breyhan, Gesundheitsexpertin im Kindermissionswerk, anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. Foto: Martin Steffen/Kindermissionswerk
Aachen. Anlässlich des heutigen Welt-AIDS-Tages warnt das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ vor einer dramatischen Verschlechterung der Gesundheit von Kindern mit HIV/AIDS und fordert eine Stärkung globaler Gesundheitssysteme. „Das Wegbrechen internationaler Mittel in der Gesundheitsförderung trifft im Besonderen die Kinder. HIV und AIDS stellen nach wie vor eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit von Kindern weltweit dar“, sagt Dr. Bärbel Breyhan, Gesundheitsexpertin im Kindermissionswerk. „HIV und AIDS gefährden nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Recht auf Bildung und ein Leben frei von Ausbeutung. Denn Mädchen und Jungen, die durch AIDS ihre Eltern verlieren, sind besonders gefährdet, in Kinderarbeit zu geraten“, so die Expertin.
Vor allem der Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Auflösung der Entwicklungshilfe-Agentur USAID gefährden den Zugang zu Behandlung und präventiven Maßnahmen massiv. „Weltweit leben knapp 41 Millionen Menschen mit HIV, rund 1,4 Millionen davon sind Kinder. Etwa zwei Drittel aller HIV-Therapien hängen von den USA ab“, erklärt Dr. Breyhan.
Auch die Mittel für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria wurden gekürzt. Deutschland gehört mit zu den größten Gebern und stellt von 2026 bis 2028 eine Milliarde Euro bereit – 300 Millionen Euro weniger als bisher. Schätzungen zufolge werden bei anhaltenden Kürzungen bis 2029 rund vier Millionen Menschen an HIV/AIDS sterben, knapp sieben Millionen werden sich neu mit HIV infizieren. „Frauen und Kinder werden von den Kürzungen besonders betroffen sein. Schwangere werden keine ausreichenden Medikamente mehr erhalten, die auch eine HIV-Übertragung auf ihre Kinder verhindern würden“, so Breyhan.
Sternsinger-Partner: Engagement für das Leben muss über politische Kalküle hinausgehen
Das Kindermissionswerk unterstützt mehrere seiner Partner im Globalen Süden im Kampf gegen HIV aktuell mit insgesamt rund 900.000 Euro. In Togo beispielsweise betreibt die Caritas in den Diözesen Dapaong, Kara, Aného und in Sokodé insgesamt vier Gesundheitszentren. Dort betreut der Sternsinger-Partner rund 700 Kinder, die mit HIV infiziert oder in Folge von HIV/AIDS verwaist oder sozial ausgegrenzt sind. Die Mädchen und Jungen werden in den Gesundheitszentren medizinisch versorgt und erhalten in ihrer schwierigen Lebenssituation psychologische Hilfe. Die (Pflege-)Familien werden durch Einkommen schaffende Maßnahmen unterstützt, so dass die Kinder in einer einigermaßen stabilen Umgebung aufwachsen und eine Schule besuchen können.
Die Folgen der Auflösung von USAID und die Kürzungen der internationalen Finanzhilfen spürt der Sternsinger-Partner in Togo bereits deutlich. „Die Auswirkungen sind dramatisch: In einigen Orten wurden Todesfälle unter Menschen mit HIV gemeldet, die Opfer von Behandlungsunterbrechungen und mangelnder Unterstützung aufgrund der plötzlichen Einstellung der Aktivitäten und der anschließenden Ressourcenknappheit wurden. Die Kürzungen gefährden jahrelange Bemühungen, bedrohen die Kontinuität der Versorgung und gefährden das Vertrauen der Bevölkerung in die Gesundheitssysteme“, sagt der Sternsinger-Partner und appelliert: „Gesundheit kennt keine Grenzen, und das Engagement für das Leben muss über politische Kalküle hinausgehen.“
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PM 25-2025
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