Inhalt

„Kinder gehören in die Schule, nicht in die Fabrik!“

Statement von Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘, zum Internationalen Tag der Kinderrechte.

Tazim musste schwer arbeiten, bevor er von Mitarbeitenden des Sternsinger-Partners ARKTF befreit wurde. Er war zehn, als er begann, in einer Werkstatt für Aluminiumprodukte zu arbeiten. Mittlerweile kann Tazim dank der Hilfe der Sternsinger eine Schule besuchen. Foto: K M Asad ich.tv / Kindermissionswerk

Aachen. Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November äußert sich Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘:

„Die Zahlen sind immer noch erschütternd: 138 Millionen Kinder weltweit müssen arbeiten, 54 Millionen von ihnen unter besonders gefährlichen, gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Die Rechte von Kindern, insbesondere das Recht auf Schutz, auf Bildung, auf Spiel und Freizeit, werden dabei massiv missachtet. Kinderarbeit ist aber kein Schicksal, sondern die Folge politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. Ich appelliere daher an die politisch Verantwortlichen in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt: Sorgen Sie dafür, dass die Rechte von Kindern überall auf der Welt gewahrt werden. Machen Sie Ihren Einfluss in der internationalen Staatengemeinschaft geltend und setzen Sie sich wie die Sternsinger dafür ein, dass Kinder zur Schule gehen können und nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden.

Häufig müssen Kinder arbeiten, weil ihre Eltern nicht genügend Geld verdienen, krank oder arbeitslos werden. Regierungen müssen funktionierende Sicherungssysteme schaffen – besonders für marginalisierte Gruppen. Denn ein starker Sozialstaat ist der wirksamste Schutz vor Kinderarbeit.

Unternehmen stehen ebenso in der Pflicht und müssen entlang ihrer globalen Lieferketten Verantwortung übernehmen. Denn Produkte aus Kinderarbeit gelangen auch auf europäische Märkte. Die politisch Verantwortlichen, die jetzt Lockerungen des Lieferkettengesetzes beschlossen haben, müssen die dringende Frage beantworten, mit welchen anderweitigen Maßnahmen Kinder effektiv vor ausbeuterischer Arbeit geschützt werden sollen.

Ein wichtiger Schlüssel zur Bekämpfung von Armut und damit von Kinderarbeit ist die Bildung. Kinder haben ein Recht auf Zugang zu kostenloser, guter und inklusiver Bildung. Staaten müssen ihre Bildungssysteme stärken und Schulen ausbauen, damit dieses Kinderrecht umgesetzt wird und der Teufelskreis von Armut, Kinderarbeit und fehlenden Aufstiegschancen durchbrochen wird. Denn eines ist ganz klar: Kinder gehören in die Schule, nicht in die Fabrik!“

 

2.261 Zeichen               299 Worte

 

PM 22-2025

RB

 

>> Ein Foto von Pfarrer Bingener sowie ein thematisches Foto finden Sie zum kostenfreien Download hier.

>> Die Bekämpfung von Kinderarbeit steht im Fokus der kommenden Sternsingeraktion. „Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen 2026. Alle Infos dazu finden Sie hier.

 

Information, Información, Informação

HOMEPAGE