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Kinderschutz: drei Fragen - ein Experte

Kinder weltweit schützen

Er ist im ständigen Austausch zum Thema Kinderschutz: Der Jesuitenpater Prof. Dr. Hans Zollner, Leiter des Kinderschutzzentrums „Centre for Child Protection“ (CCP) in Rom. Im Interview berichtet er über die Zusammenarbeit mit dem Kindermissionswerk und die aktuellen Herausforderungen im Engagement für den Kinderschutz.

Was genau ist die Aufgabe des Kinderschutzzentrums der Päpstlichen Universität Gregoriana?

Zollner: Das Kinderschutzzentrum „Centre for Child Protection“ (CCP) der Gregoriana in Rom möchte das Bewusstsein schaffen, dass Kinder heute weltweit missbraucht und misshandelt werden. Wir möchten das den kirchlichen Stellen wirklich ins Stammbuch schreiben, dass sie aufpassen und alles tun, damit Kinder sicher sind und sicher aufwachsen können. Und wir möchten auch darüber hinaus wirken, zum Beispiel mit unseren Ausbildungsprogrammen für Menschen, die mit Kindern arbeiten oder die für Institutionen verantwortlich sind, in denen Kinder und Jugendliche zur Schule gehen, Sport machen oder Freizeit gestalten.

 

Was sind die aktuell größten Herausforderungen des Kinderschutzzentrums?

Zollner: Wir merken, dass die reine Übermittlung von Wissen allein, auch wenn es gut aufgearbeitet ist und nach heutigen Standards präsentiert wird, noch nicht reicht, um zu einem Bewusstseinswandel zu kommen. Wie können wir von einer reinen Wissensvermittlung vom Kopf zum Herzen gelangen? Wie fließt es in eine Bewusstseinsveränderung ein, und wie kommt es dann auch zu den „Händen“, die andere Umstände schaffen, damit Kinder sicher sein können? Das ist momentan einer unserer großen Schwerpunkte in der Revidierung unserer Programme.

Wie soll die zukünftige Zusammenarbeit aussehen?

Zollner: Wir müssen eine „Global Alliance“, ein weltweites Netzwerk von Akteuren im Kinderschutz, sein und dieses Netzwerk mit unseren vielen Partnern und den damit verbundenen Kompetenzen effizient nutzen. Wir müssen auf akademischer, pastoraler, sozialer und edukativer Ebene gemeinsam mit den Sternsingern ein Modell entwickeln, um ein effektives Netzwerk zu gründen und auszubauen, so dass Ressourcen leichter verfügbar sind – über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg.