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Millionen Kinder schuften im Verborgenen

Jedes zehnte Kind auf der Welt muss arbeiten, damit die Familien das Nötigste zum Überleben haben.

Jedes zehnte Kind auf der Welt muss arbeiten, damit die Familien das Nötigste zum Überleben haben. Foto: Kathrin Harms/Kindermissionswerk

Aachen.  „Ich arbeite, seit ich sechs Jahre alt bin“, sagt Yamin. „Ich habe viele Narben an meinen Armen, weil ich mich bei der Arbeit oft verletze“, so der Zehnjährige. Yamin schuftet in einer Holzwerkstatt in Bangladesch. Er würde lieber zur Schule gehen, aber das kann er nicht. „Meine Familie braucht das Geld“, sagt er.

„So wie Yamin geht es weltweit 160 Millionen Kindern“, betont Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Jedes zehnte Kind auf der Welt muss arbeiten, damit die Familien das Nötigste zum Überleben haben“, macht Bingener anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni auf das weltweite Problem aufmerksam und betont: „Die Zahl arbeitender Mädchen und Jungen wird größer statt sich zu verringern. Dieser Negativtrend muss dringend gestoppt werden“, so Bingener.

Kinderarbeit ist oft nicht sichtbar

Ein großes Problem: Kinderarbeit ist oft nicht sichtbar, sondern findet im Verborgenen statt. „Es sind Millionen von Kindern, die innerhalb ihrer Familie viele Stunden am Tag mitarbeiten, die in Haushalten von entfernten Verwandten und in kleinen Betrieben in Hinterhöfen schuften, oder die auf der Straße leben und sich irgendwie durchschlagen“, sagt Bingener. „Diese Kinder stehen oft nicht im Fokus, sind kaum sichtbar, oder werden von ihren Familien gar nicht als arbeitende Kinder wahrgenommen.“ Gerade sie sind es auch, die in den offiziellen Zahlen nicht hinreichend erfasst werden.

Im Kampf gegen diese verdeckte Kinderarbeit setzen die Partner der Sternsinger auf verschiedene Maßnahmen. In Ghana und Indien beispielsweise suchen Projektpartner gemeinsam mit Streetworkern in den Stadtvierteln nach arbeitenden Kindern, bieten ihnen Anlaufstellen an und unterstützen die jungen Menschen bestmöglich. In ländlichen, abgelegenen Regionen in Bangladesch und im Norden Indiens bieten Sternsinger-Partner Kurse für Familien an, um über Formen von Kinderarbeit in einen Austausch zu kommen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Und: Viele Sternsinger-Partner fordern von politisch Verantwortlichen, dass sie ausbeuterische Kinderarbeit bekämpfen und Sozialprogramme auflegen und umsetzen.

Ziel nicht erreichbar: Kinderarbeit bis 2025 beenden

Die Vereinten Nationen (UN) haben sich beim Thema Kinderarbeit ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2025 soll jegliche Form von Kinderarbeit beendet sein. So steht es in den Zielen für Nachhaltige Entwicklung der UN. Aktuelle Entwicklungen belegen das Gegenteil: „Es ist skandalös, dass die Weltgemeinschaft nicht in der Lage ist, insbesondere die extreme Ausbeutung von Kindern zu beseitigen“, so Bingener.

Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ – das Hilfswerk der Sternsinger

Rund 1.300 Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 61 Millionen Euro standen dem Hilfswerk der Sternsinger 2021 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 91 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben. Das Kindermissionswerk nimmt Spenden für Kinder entgegen. Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX. 

 

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PM 11-2023

RB

 

>> Die Zitate von Pfarrer Bingener als Audio sowie Fotos zum Thema Kinderarbeit finden Sie hier. 

 

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