Stellungnahme zum Missbrauchsfall Pfarrer P.
Das Erzbistum Köln hat sich am heutigen Mittwoch, den 29. Juni 2022 in einem Aufruf an mögliche weitere Missbrauchsbetroffene des 2019 verstorbenen Pfarrers P. gewandt. Das Kindermissionswerk verbreitet diesen Aufruf ebenfalls. Pfarrer P. war von 2000 bis 2010 Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. Vor seiner Amtszeit im Kindermissionswerk hat sich P. in den 70er Jahren gegenüber einer schutzbedürftigen Person sexuell missbräuchlich verhalten. Ob die betroffene Person zum Tatzeitpunkt bereits das 18. Lebensjahr vollendet hatte, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Nachfolgend die Stellungnahme des Kindermissionswerks:
Der Schutz von Kindern und Schutzbefohlenen hat für das Kindermissionswerk oberste Priorität. Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ engagiert sich aktiv für die Prävention von sexualisierter Gewalt und setzt sich ein für die Aufklärung jedweder Form von Missbrauch. Deshalb verbreitet auch das Kindermissionswerk den aktuellen Aufruf des Erzbistums Köln. Der Missbrauchsfall Pfarrer P. wurde durch die Missbrauchsstudie des Erzbistums Köln dokumentiert.
Wir sind tief betroffen von der Missbrauchstat von Pfarrer P. Das Leid der Betroffenen von sexuellem Missbrauch können wir nicht ermessen. Uns macht diese Tat fassungslos, traurig und wütend zugleich. Es gilt jetzt, mögliche weitere Betroffene zu ermutigen, sich zu melden und so mögliche weitere Fälle aufzuklären.
Auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Missbrauchsfall ein großer Schock. Insbesondere für diejenigen, die mit dem 2019 verstorbenen Pfarrer P. in seiner Zeit als Präsident des Kindermissionswerks von 2000 bis 2010 zusammengearbeitet haben. Wir rufen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, aktiv zur Aufklärung und Aufarbeitung beizutragen.
Das Kindermissionswerk wurde im September 2021 vom Erzbistum Köln über den Fall P. in Kenntnis gesetzt und hat sich daraufhin beim Erzbistum für einen zeitnah zu veröffentlichenden Aufruf eingesetzt, um mögliche weitere Betroffene zu ermutigen, sich zu melden und größtmögliche Transparenz in dem Fall herzustellen. Das Erzbistum hat die Veröffentlichung eines entsprechenden Aufrufs für den Sommer 2022 terminiert, nachdem Vorbereitungen und Recherchen aufgrund von Hinweisen aus dem Jahr 2021 abgeschlossen waren.
Das Kindermissionswerk setzt sich seit mehr als 175 Jahren für das Wohl und die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. Als Kinderhilfswerk ist der Kinderschutz seit jeher Fundament, Motivation, Ziel und Auftrag unserer Arbeit. Wir stehen auf der Seite der Betroffenen.
Wenn Sie selbst betroffen sind oder Hinweise haben, melden Sie sich bei den entsprechenden Stellen des Erzbistums Köln:
Frau Tatjana Siepe
Telefon 0172 290-1248
tatjana.siepe@erzbistum-koeln.de
Herr Peter Binot
Telefon 0172 290-1534
peter.binot@erzbistum-koeln.de
Der Schutz von Kindern und Schutzbefohlenen ist zentrale Aufgabe des Kindermissionswerks. So verfügt das Kindermissionswerk über ein standardisiertes und transparentes Vorgehen, das bei jeder Meldung von Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdungen greift. Die Stabsstelle Kinderschutz innerhalb des Kindermissionswerks nimmt jeden Verdacht sehr ernst, geht ihm nach und dokumentiert ihn. Alle Mitarbeitenden des Hilfswerks absolvieren regelmäßig Präventionsschulungen und legen vor der Einstellung sowie jeweils nach einem Zeitraum von fünf Jahren dem Arbeitgeber ein „Erweitertes Führungszeugnis“ vor.
3.463 Zeichen 460 Worte
PM 11-2022
RB
Hinweis an die Redaktionen:
Den Aufruf des Erzbistums Köln finden Sie unter: https://www.erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-bittet-um-Unterstuetzung-bei-Aufklaerung-00001/
Kontakt:
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Baumann
Stephanstr. 35 – 52064 Aachen
T + 49 241 44 61-23
M + 49 175 983 71 44