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676.000 Euro für Zentrum in Bangui

Sternsinger unterstützen Straßenkinder in der Zentralafrikanischen Republik

Ein Junge hat auf dem Hof des Straßenkinderzentrums Zuflucht gefunden. Hier kann er sich, geschützt vor Übergriffen, ausruhen. Foto: Annette Funke /Kindermissionswerk

Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt die Arbeit für Straßenkinder in Bangui mit 676.000 Euro. Durch die bereitgestellten Mittel wird es in den nächsten drei Jahren möglich sein, über 4.000  Mädchen und Jungen in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik zu betreuen. Der langjährige Sternsinger-Projektpartner, der Verein „Stimme des Herzens“, berichtet von einer stark angestiegenen Zahl der Straßenkinder in Bangui und muss seine bisherige Arbeit ausweiten. Darüber hinaus sollen in Vororten der Hauptstadt zwei neue Anlaufstellen geschaffen werden.

„Es sind viel mehr Mädchen und Jungen auf der Straße als früher. Die Krise im Land spült die Kinder förmlich nach Bangui“, so Béatrice Epaye, Präsidentin des Vereins „Stimme des Herzens“. „Wir haben das Maximum der Aufnahmekapazität im Zentrum in Bangui erreicht. In den beiden neuen Zentren können wir uns um noch mehr Kinder kümmern, das ist wunderbar!“ Allein im vergangenen Jahr hatten 3.600 Mädchen und Jungen Kontakt zu der Einrichtung  in Bangui, dem einzigen Straßenkinder-Zentrum in der Zentralafrikanischen Republik.

Die Unruhen in dem zentralafrikanischen Land hatten nach dem Putsch im Jahr 2013 begonnen. Gewalt, Kinderarbeit und der starke Anstieg der Kinder, die auf der Straße leben, sind nur einige der Folgen. Auch nach den Neuwahlen im Jahr 2015 ist die allgemeine humanitäre Situation in der Zentralafrikanischen Republik weiterhin katastrophal. Alltag und Normalität zu schaffen ist für die Menschen ein wichtiger Stabilitätsfaktor, besonders wichtig auch für Kinder.

Kinder sind gezeichnet vom harten Leben auf der Straße

Schwerpunkte der Arbeit der Mitarbeiter sind die soziale Integration der Straßenkinder, wenn möglich deren Wiedereingliederung in Familien, die Wiederaufnahme des Schulbesuchs und die Berufsbegleitung. Außerdem erhalten die oftmals traumatisierten und verwundeten Mädchen und Jungen psychosoziale und medizinische Betreuung. Ein Arzt versorgt im Schnitt 20 Straßenkinder am Tag. Für die neue Projektphase ist ein eigener Psychologe eingeplant. „Die Kinder sind gezeichnet vom harten Leben auf der Straße. Narben lassen erahnen, was ihnen widerfahren ist. Viele Kinder sind stark verhaltensauffällig und aggressiv, andere wiederum wirken teilnahmslos und in sich zurückgezogen, manche stehen sichtbar unter Drogen. Mädchen auf der Straße sind häufig sexueller Gewalt ausgesetzt“, berichtet Annette Funke,  Länderreferentin für die Zentralafrikanische Republik im Kindermissionswerk nach ihrem Projektbesuch im Jahr 2015.

Die Wiederaufnahme des Schulbesuchs ist für die Kinder ebenfalls von großer Bedeutung, denn viele Schulen im ganzen Land waren seit den anhaltenden Unruhen bis vor kurzem geschlossen. Nachhilfe soll den Kindern helfen, schneller wieder Anschluss an den normalen Schulunterricht zu bekommen.

Jährlich 2.300 Projekte weltweit
Rund 2.300 Projekte für Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 78,4 Millionen Euro standen dem Kinderhilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland 2014 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 111 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben.

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PM 05-2016
UP

Fotos aus Bangui zum Download finden Sie hier

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